Denkmaltag 2020 "Blumen in der Kirche"
© Kirchengemeinde Bohnsdorf-Grünau, Reihersteg 36-38, 12526 Berlin, Ursula und Klaus Steinike
Beitrag zum Tag des Denkmals 2020 „Blumen in der Kirche".
Denkmaltag 2020 - "Blumen in der Kirche" - Führung
Samstag, d. 12. September 2020 von 15 – 19 Uhr
Ev. Friedenskirche Berlin-Grünau
Pfarrer Ulrich Kastner und
sein Team laden herzlich ein
15.00 Uhr - 15.15 Uhr Eröffnung durch Pfarrer Ulrich Kastner,
Orgelspiel Marcus Crome
15.15 bis 17.45 Uhr Kinderprogramm
Kinder und junge Menschen erkunden, malen und fotografieren unter Anleitung die Kirche
15.45 bis 16.45 Uhr Ausstellung
Vorstellung der malerischen Gestaltung der Holzprospektpfeifen, Coco Kühn
16.45 bis 17.45 Uhr Führung (behindertengerecht)
Die Pflanzenornamentik der Friedenskirche
Dr. Ursula Steinike
18 Uhr Der Grünauer Bürgerhauschor singt unter
Leitung von Bettina Schmidt
Preisverleihung
„Gestaltung der Blumen in der Kirche“
Sonntag, d. 15. November 2020 um 10.30 Uhr, Familiengottesdienst in der Ev. Friedenskirche
mit Bischof Dr. Christian Stäblein als Gast
Jeder aktive Teilnehmer erhält einen Preis.
Es besteht die Möglichkeit, sich auch außerhalb des Denkmaltages am Malen und Fotografieren der Pflanzensymbolik vor und in der Kirche, allein oder in kleinen Gruppen zu beteiligen. Die Gemeindebüros helfen gern!
Abgabebedingungen:
Zeichnungen: Din 4 Format
Fotos: Datei über E-Mail Denkmal-gruenau@gmx.de laden
Letzter Abgabetermin: 9. 10. 2020
Was verbirgt sich hinter den Blumen?
Die Ev. Friedenskirche zählt zu den Ende des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Kirchenbaupolitik Kaiser Wilhelms II. entstande- nen Berliner Kirchen. Sie ist im neoromanisch-märkischen Stil erbaut (Ludwig von Tiedemann und Wilhelm Walther). Als eine Besonderheit zählen die in die liturgische Gestaltung einbezogenen Blumen und Pflanzen, die sowohl gemalt, in Holz geschnitzt, in Sandstein gehauen als auch in Kupfer getrieben sind und sich an der Fassade und im Kirchenschiff befinden.
Blumen gehören zu den Schönheiten der Schöpfung, sie bringen Freude in unser Leben. In der Friedenskirche ist eine Fülle an Blumen zu bewundern. Sie sind gleich Streublumen verteilt.
Man findet sie außen auf den Eingangsportalen, am Turmportal, in den Steinreliefs über den Portalen. Sie sind vielfältig innen in der Apsiskuppel, auf dem Bogen vor der Apsis, auf der Orgelempore, auf dem Altar und an dem Gestühl zu sehen.
Die Mehrzahl der Blüten sind Rosetten, florale, zentrosymmetrische Orna-mente mit strahlenförmig angeordneten Blüten- blättern. Botanisch ähneln sie den Korbblütlern. In der Mitte sitzt der Korb, von dem strahlenförmig die Blütenblätter ausgehen.
Nach mittelalterlichen romanischen Vorstellungen symbolisiert der Mittelpunkt der Rosette Christus, der das Zentrum der Welt ist. In der Friedenskirche lassen sich vereinzelt auch andere Pflanzenformen wie Lilien und Weintrauben mit einer liturgischen Interpretation
erkennen. Blumen und Pflanzen sind schön. Sie verwelken jedoch schnell und erinnern uns somit auch an unsere eigene Vergänglichkeit. Die Entwürfe für die Ausgestaltung stammen vom Regierungsbaumeister Wilhelm Walther (1857-1917), der ein führender Vertreter des Eklektizismus (Mischung verschiedener Stile) war. Auf ihn ist die starke Einbeziehung von Blumen und Pflanzen in die Innen- und Außengestaltung zurückzuführen.
Die Grünauer Friedenskirche verfügt seit Februar 2020 über eine englische Grunwell-Orgel aus der Zeit um 1860. Zur Orgel gehört ein Orgelprospekt in braunem Holz mit herausgearbeiteten meist 4-zähligen zentrosymmetrischen Blumen. Die Holzprospektpfeifen weisen ebenfalls auf eine einfache florale Gestaltung hin. Es ist eine jahrhundertealte Tradition, Orgelprospekte als auch Prospektpfeifen bisweilen künstlerisch nach unterschiedlichen Gesichtspunkten zu verzieren.
Die Künstlerin Coco Kühn aus Bohnsdorf wird Vorschläge zur Gestaltung der Holzprospektpfeifen unterbreiten, wie sie zum Kirchengebäude in Grünau passen könnten.
Das allgemeine Thema des Denkmaltages 2020 lautet: „Denk-_mal nachhaltig“. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist vielseitig. Nachhaltig bedeutet auch langlebig, sparsam mit den vorhandenen Mitteln umgehen, im Sinne des Denkmals Vorhandenes nutzen und gegebenenfalls sanieren und neuen Bedingungen anpassen und nicht abreißen. Vom Nutzungskonzept ist die Friedenskirche nicht mehr nur ein sakraler, sondern auch ein zentraler kultureller Ort. Dementsprechend wurde das Seitenschiff bei einer denkmalgerechten Sanierung 2004-2006 in Gemeinderäume und Sanitärtrakt umgewandelt. Außerdem wurde eine alte „gebrauchte“ Orgel gekauft und den Wünschen der Gemeinde angeglichen.
Download: Flyer Denkmaltag 2020
15.11.20 Friedenskirche Grünau zum Denkmaltag
Download: Predigt vom Bischof Dr. Christian Stäblein als pdf-Datei